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Zwei Wochen durch das alte Persien


Von der Millionenmetropole Teheran durch die Berge ans Kaspische Meer. Einmal durch den Basar des alten Handelszentrums Isfahan schlendern und mit dem Bus weiter nach Shiraz, wo in Persepolis ein jahrhundertealtes, versunkenes Reich auf Dich wartet

Vorbereitung

Um in den Iran zu reisen braucht man zu allererst ein Visum. In meinem Fall war das relativ einfach. Die Eltern eines Freundes wohnen in Teheran und haben mir per Email eine offizielle Einladung geschickt mit der ich dann beim Konsulat in Hamburg ein Touristenvisum für 30 Tage beantragen konnte. Mittlerweile bietet der Iran auch die Möglichkeit vorab ein E-Visa oder vor Ort ein Visa-on-Arrival zu beantragen.

Für Letzteres sollte man Passbilder, einen noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass und die Bestätigung einer Reisekrankenversicherung bereit halten und außerdem so gekleidet sein, wie es die Gesetze im Iran vorsehen.

Mit Lufthansa kommt man übrigens ganz leicht von Frankfurt in die iranische Hauptstadt. Auf dem Flug bestellen viele Leute gerne nochmal ein Glas Rotwein oder ein Bier, da im Iran selbst der Konsum von Alkhohol verboten ist. Vor der Landung nochmal schnell auf Toilette zu gehen ist übrigens keine gute Idee. Sämtliche Frauen an Bord nutzen diesen Zeitraum, um sich mit Kopftuch und angemessener Kleidung auszustatten.

Teheran

Mitten in der Nacht lande ich am Imam-Chomeini-Flughafen, wo Kamran bereits auf mich wartet. Schnell bin ich durch die Passkontrolle und schließe meinen Freund in die Arme. Mit einem Taxi fahren wir durch die dunkle Stadt bis wir in eine ruhige Wohngegend kommen. Wir steigen aus und ein Tor öffnet sich. Im ersten Stock eines schönen Wohnhauses werde ich die ersten Tage hier verbringen. Wahnsinn - ich bin bei den Mullahs im Iran.

Am nächsten Morgen warten Kamran und seine Eltern bereits in der Küche auf mich. Nach einer herzlichen Vorstellung komme ich direkt in den Genuss der unglaublichen persischen Gastfreundschaft. Mit mehr als vollem Magen brechen wir gemeinsam mit Kamrans Vater auf. Er möchte uns heute Teheran zeigen. Mit der sehr modernen Metro fahren wir bis ins Zentrum. Bereits auf der Fahrt fragen mich junge Leute interessiert auf Englisch wo ich herkommen würde und warum ich im Iran bin.

Golestanpalast

Bis zur Islamischen Revolution 1979 war dieser Palast ein Sitz der persischen Monarchie, der für offizielle Empfänge genutzt wurde. Mich beeindrucken vor Allem die wunderschönen Farben der äußeren Mauern und der angelegten Gärten, während ich mit dem Prunk im Inneren nicht viel anfangen kann.

Borj-e-Milad Fernsehturm

Kamran und ich fahren mit dem Taxi inmitten des Persischen Neujahrfestes zum Fernsehturm und staunen nicht schlecht, als wir sehen was dort los ist. Alles ist geschmückt, Bühnen sind aufgebaut und es wimmelt nur so vor Menschen. Kamran geht zum Ticketschalter und besorgt Eintrittskarten für die Aussichtsplattform während ich warte und mit meiner GoPro filme.

Plötzlich sprechen mich ein paar junge Menschen an und fragen nach GoPro. Leicht zögernd, reiche ich einem der Jungs die kleine Kamera und wir kommen ins Gespräch. Alle freuen sich total, dass ich im Iran bin und bitten mich kurz zu warten. Was passiert denn jetzt, denke ich und siehe da, nach zehn Minuten kommen sie mit einem Geschenk wieder. In einem der Souvenirshops haben sie ein kleines Andenken für mich gekauft. "Damit ich ihr Land in guter Erinnerung behalte". Wir machen noch ein Foto zusammen und verabschieden uns.

Bam-e Tehran

Das Dach Teherans ist ein beliebter Treffpunkt bei Jugendlichen. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die gesamte Stadt. Teheran liegt so ähnlich wie Stuttgart in einem Kessel und ist umzingelt von Bergen mit schneebedeckten Gipfeln. Sogar Ski fahren kann man hier, wenn man möchte.

Amerikanische Botschaft

Seit ich denken kann interessiert mich die Geschichte ferner Länder. Umso spannender ist es für mich also, als wir in der Nähe der ehemaligen amerikanischen Botschaft anhalten und ich aussteigen kann, um ein paar Fotos zu machen. Gern gesehen wird das nicht und Kamrans Mutter bittet mich nicht zu lange zu bleiben.

Mausoleum Imam Chomeini

Am Stadtrand von Teheran befindet sich eine riesige Gedenkstätte für Imam Chomeini. Als wir ankommen, erinnert es ein bisschen an ein Einkaufszentrum. Überall kann man Souvenirs kaufen oder etwas bei einem der Kioske zu essen kaufen. Drinnen ändert sich die Stimmung auf einmal. Wir werden von schwer bewaffneten Soldaten kontrolliert und ich muss meine Kamera am Eingang abgeben. Drinnen prangen die überlebensgroßen Bilder der Ayatollahs und ihrer Söhne von der Wand und vereinzelt knieen Menschen auf den ausgelegten Teppichen nieder und beten.

Kaspisches Meer

Vier Stunden sind wir in etwa unterwegs bis wir am südlichen Ufer des Kaspische Meers ankommen. Kamrans Familie hat hier ein Ferienhaus und seine Mutter ist so nett uns Alles zu zeigen. Die Gegensätze könnten nicht größer sein. In den privaten Anlagen fahren die Menschen mit deutsche Luxusautos umher, während am Ufer selbst Fischer versuchen von Hand ihre Netze zu füllen und im Hintergrund Wellblechhütten und marode Häuser das Bild prägen. Auf dem Basar kann man allerdings wunderbar stöbern und wir probieren Alles.

Isfahan

Mit einer alten Fokker von Iran Air fliegen wir ab Teheran ins eine Flugstunde entfernte Isfahan. Hier wollte ich schon immer hin. Ein Traum wird wahr als wir eingecheckt haben und anfangen uns die Stadt anzusehen.

Tschehel Sotun

Mitten in Isfahan steht der Vierzigsäulenpalast inmitten einer schönen Gartenanlage. In Wirklichkeit hat er nur 20 Säulen, aber sie spiegeln sich im Wasserbecken. Hier kann man wunderbar spazieren gehen und jahrhundertealte Baukunst bestaunen.

Si-o-Se Pol

Sie ist eine von elf Brücken über den Zayandeh Rud, der sehr wenig Wasser führt, als wir einen morgendlichen Spaziergang machen. Die Si-o-Se Pol hat 33 Bögen und an verschiedenen Stellen unter dem Brückendach kann man bis heute in kleinen Teehäusern Tee trinken. Sie erinnert ein Wenig an ein zweistöckiges Aquädukt.

Naqsch-e-Dschahan

Dieser riesige Platz gehört zu den Größten Plätzen der Welt und bildet den Mittelpunkt der ehemaligen persischen Hauptstadt Isfahan. In seiner Mitte befindet sich ein großer Garten, der von einer Straße umgeben ist auf der seit Jahren keine Autos mehr fahren dürfen. Die Kulisse ist so beeindruckend, dass ich erstmal stehen bleibe und innehalte. Das Alles wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut.

Scheich-Lotfollah Moschee

Gegenüber der Hohen Pforte liegt diese Moschee im Osten des Platzes. Sie ist über einen unterirdischen Gang mit den umliegenden Gebäduden verbunden. Dadurch wurden die weiblichen Mitglieder der Herrscherfamilie früher vor den Blicken des Volkes geschützt. Heute beeindrucken mich vor Allem die riesige Kuppel und die türkis- und goldfarbenen Kacheln im Inneren.

Königsmoschee

Am Ende des Platzes wartet die große Moschee mit ihren Portalen, Arkaden und Gebetshallen auf uns. Sie ist in einem 45°-Winkel zum Platz ausgerichtet, um nach Mekka zeigen zu können. Noch heute findet hier das Freitagsgebet statt. Ich hingegen kann einfach nicht aufhören zu staunen, während wir an den 50 Meter hohen Minaretten vorbei durch den Innenhof laufen.

Die Hohe Pforte

Eigentlich war dieses auch Ali Quapu genannte Gebäude nur als Durchgang zu dem dahinter liegenden Gelände mit dem Vierzigsäulenpalast gedacht. Dann wurde es aber selbst zu einem Palast mit fünf verschiedenen Ebenen. Von der großen Aussichtsplattform über dem zweiten Stock aus hat man einen tollen Blick über den gesamten Platz und seine beeindruckenden Bauten. Von hier aus beobachteten früher die Herrscher Isfahans das Geschehen.

Shiraz

Mit dem Bus geht weiter von Isfahan nach Shiraz. Die Fahrt dauert fast fünf Stunden und als wir ankommen sind wir sehr froh als wir in unser Hotel im Stadtzentrum einchecken können. Am Abend machen wir einen kurzen Spaziergang und sofort fragt ein Mann mit seiner Tochter, ob wir nicht ein Foto von ihm und seiner Tochter für unsere Erinnerung machen können.

Gräber von Saadi und Hafis

Mitten in Shiraz kann man durch einen wunderschönen Rosengarten bummeln, in dessen Mitte das Grab des persischen Dichters Hafis steht. Wenn am Abend die Sonne untergeht wird die Kuppel in grünes Licht getaucht und man kann die Liebenden bei einem Abendspaziergang beobachten. Auch das schöne Mausoleum des Saadi kann hier besichtigt werden

Persepolis

Etwa eine Stunde von Shiraz entfernt liegt die alte Stadt der Perser, die bereits 520 v.Chr. erbaut wurde. Leider kann man heute nur noch die Überreste bestauen, denn Alexander der Große ließ die Stadt nur 200 Jahre nach ihrer Erbauung fast vollständig niederbrennen. Im Gegensatz zu anderen architektonischen Meisterwerken wie Angkor Wat oder Machu Picchu, sehen wir hier nur eine handvoll Besucher und können die Ruinen ganz in Ruhe besichtigen.

Naqsch-e-Rostam

Nur eine Viertelstunde von Persepolis entfernt kann man die kreuzförmigen Felsengräber von Darius, Xerxes und anderen längst vergangenen Herrschern besichtigen, die in einiger Höhe in eine Steilwand gebaut wurden. Daneben befindet sich der Würfel Zarathustras, von dem bis heute Niemand seine wahre Bedeutung kennt.

Nasir-ol-Molk Moschee

Die Menschen in Shiraz nennen sie aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fassade aus gefärbtem Glas auch die pinke Moschee. Wenn das Licht der Sonnenstrahlen günstig fällt, fühlt man sich wie in einem großen Kaleidoskop. Für mich war das ein absolutes Highlight, während der Iranreise.

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