3 Wochen Backpacking durch Südostasien
Mit dem Nachtzug von Hanoi nach Saigon und weiter in die alten Kaiserstädte Hue und Hoi An. Einmal durch die Ruinen der vergessenen Tempel von Angkor spazieren und mitten im Dschungel von Laos zwischen französischen Häuschen und goldenen Tempeln die Seele baumeln lassen
Unsere Route:
Ho Chi Minh City
Am späten Nachmittag landen mein Vater und ich in Ho Chi Minh City (früher Saigon). Das Visa on Arrival kostet uns 65 US Dollar pro Person. Seit 1. Februar 2017 kann man allerdings auch ein E-Visa beantragen, dass innerhalb weniger Tage verfügbar ist.
Hier die Kosten:
Single Entry / 1 Monat = 12 / 25 US$
Multiple Entry / 1 Monat = 12 / 50 US$
Single Entry / 1 Monat = 19 / 25 US$
Multiple Entry / 3 Monate = 29 / 50 US$
Nur die erste Unterkunft hatten wir bereits von Deutschland aus gebucht. Per Taxi kommen wir nach einer kurzen Fahrt am Captown Hotel an (2 Personen im DZ / 2 Nächte für 100 US Dollar) und gehen schnell noch in der Nähe etwas essen. Am nächsten Tag haben wir viel vor.
Wie geplant klären wir Alles was wir vorhaben vor Ort. Schnell haben wir durch das Hotel eine Tour durch die Stadt (31 US Dollar p.P.) und unsere Weiterreise nach Kambodscha geplant. Früh morgens gibt es ein gutes Frühstück im Hotel und dann geht's los.
Notre Dame / das alte Postamt
Mit einem kleinen Bus und einer handvoll weiterer Touristen tauchen wir zuerst in die französische Kolonialgeschichte Saigons ein und besuchen Notre Dame und das alte Postamt der Stadt.
War Remnants Museum
Danach geht es weiter in Richtung War Remnants Museum, wo wir Zeit haben uns mit der Geschichte Vietnams auseinanderzusetzen (1,5 US Dollar extra). Neben vielen Kriegsfotografien, gehören auch Panzer und Flugzeuge zu den Ausstellungsstücken.
Palace of Independence
Die nächste Station ist der Wiedervereinigungspalast, der während des Kriegs Sitz der Südvietnamesen war. Viele alte Landkarten und Schreibmaschinen erinnern an diese Zeit, die bis 1975 andauerte als Panzer das Tor durchbrachen und den Krieg beendeten. Auch sie stehen heute noch vor dem Gebäude.
Saigon Opera House / Jade Emperor Pagode
Weitere Stationen unserer Tour sind das Opernhaus, das alte Rathaus mit seiner pastellgelben Fassade im Kolonialstil und die buddhistische Jade Emperor Pagode. Abends fallen wir entsprechend todmüde ins Bett.
Phnom Penh
Am nächsten Morgen steigen wir wieder in einen Kleinbus, der dann ein paar weitere Mitreisende einsammelt und nach knapp zwei Stunden hinter einem großen Reisebus hält. Für 30 US Dollar bringt uns dieses Gefährt nun in die Hauptstadt Kambodschas. Die Fahrt selbst soll ungefähr 7 Stunden dauern.
Die Grenze liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke und wir müssen aussteigen und alle einzeln durch die Grenzkontrolle gehen. Das Visum kostet hier übrigens 50 US Dollar. Günstiger ist auch hier das in der Zwischenzeit verfügbare E-Visa, das man bereits für 36 US Dollar bekommen kann.
Kurz darauf setzen wir auf einem Floß mitsamt des Busses auf die andere Seite des mächtigen Mekongs über. Viele Einheimische versuchen hier ihre Waren an die Touristen zu verkaufen. Wenig später kommen wir in Phnom Penh an und steigen in ein TukTuk. Unser Unterkunft hier ist das Queen Wood Hotel mit einem schönen Blick über die Stadt (90 US Dollar für 2 Nächte)
Tipp: Nach unserer Erfahrung funktioniert in Südostasien immer folgende Strategie sehr gut, wenn man eine Unterkunft sucht:
1. Einen wildfremden TukTuk Fahrer ansprechen und ihm sagen, was man ungefähr braucht
2. Darauf vertrauen, dass er einen in eine Gegend voller Unterkünfte bringt
3. In die empfohlene Unterkunft gehen und niemals direkt einchecken
4. Sich das Zimmer zeigen lassen und ausprobieren, ob Alles geht (Klima, Licht, Wasser)
5. Nochmal an der Rezeption verhandeln
Der Königspalast
Kambodschas Hauptstadt ist eine Grenzerfahrung. Zum einen gibt es viele junge aufstrebende Einheimische und zum Anderen viele Westler - die einen, die wie wir im Land umherreisen und die Anderen, die hier günstig Drogen und Frauen finden wollen. Bereits am ersten Abend werden uns - während wir ganz normal eine Pizza essen - junge Frauen angeboten. Seltsam. Für den nächsten Abend besorgen wir uns für 1,5 US Dollar leckeres Essen von der Straße.
Aber die Stadt hat auch schöne Seiten. im Jahr 1860 konnte der königliche Palast von Norodom, einem der Khmer - Herrscher fertig gestellt werden. Heute kann man entspannt am Tonle Sap Fluß entlang schlendern und dann für 10 US Dollar p.P. die gesamte Anlage besichtigen. Neben der silbernen Pagode gefallen uns vor allem der Moonlight Pavillion und die Thronhalle. Vor dem Palast sind gerade viele Menschen damit beschäftigt den königlichen Platz mit gelber Farbe zu streichen, um ihn für ein Fest herzurichten
Tuol - Sleng - Genozidmuseum
Während des Regimes der Roten Khmer in den 70er Jahren war diese High School ein geheimes Sicherheitsgefängnis in dem mutmaßliche Regimekritiker inhaftiert waren. Jeder, der sich der gewaltsamen Umgestaltung in einen kommunistischen Bauernstaat widersetzte oder intelektuell wirkte konnte hier gefoltert werden. Heute kann man das Museum für 4 USD besichtigen, um die bedrückende Vergangenheit des Landes zu begreifen.
Choeung Ek - Killing Fields
Etwa eine halbe Stunde außerhalb von Phnom Penh befindet sich die Gedenkstätte stellvertretend für alle Killing Fields der Roten Khmer. Vom königlichen Platz aus lässt sich leicht ein TukTuk organisieren - gut verhandeln lohnt sich. In der Regel wartet der Fahrer dann am Eingang. Der Eintritt in den ehemaligen Orchideengarten kostet 8 US Dollar. Pol Pot und seine Schergen ermordeten hier eine Million Menschen. Heute erinnert eine buddhistische Stupa mit vielen Schädeln der Opfer an diesen grausamen Teil der Geschichte.
Siem Reap
Während unseres Aufenthaltes in Phnom Penh lernte ich abends an der Rooftop Bar unseres Hotels ein paar Mitarbeiter kennen und wir kamen ins Gespräch. Zufällig hatte einer der Barkeeper einen Cousin in Siem Reap - unserem nächsten Ziel. Er bot an uns am Busbahnhof abholen zu lassen und konnte natürlich auch eine passende Unterkunft - das Mekong Angkor Palace.
Die Tempel von Angkor
Direkt nach unserer Ankunft in Siem Reap versuchten wir einen Guide aufzutreiben, der uns durch die Tempelanlagen der ehemaligen Hauptstadt der Khmer führen sollte. Ein ominöser Mr. Lucky traf sich mit uns im Empfangsbereich, machte aber keinen guten Eindruck, so dass wir weiter suchten. Am Ende wurden wir fündig als wir Soem Sareth kennen lernten. Das Gesamtpaket von zwei Tagen mit Guide kostete 90 US Dollar. Den Eintritt zu den Tempelanlagen gab es für 80 US Dollar. Mittlerweile kann man diesen auch online beantragen:
1 Tag = 37 USD
3 Tage = 62 USD
7 Tage = 72 USD
Am nächsten Tag nach dem Frühstück trafen wir ihn und unseren TukTuk - Fahrer vor dem Hotel und fuhren los. Die mehr als tausend Tempel umfassende Anlage beginnt nur einen Steinwurf von Siem Reap entfernt. Eine lange Allee führt zum Eingang und auf den Grünstreifen am Rand springen Affen umher, die den Touristen nur zu gern ihren Proviant klauen.
Soem schlägt sofort vor sich Alles entgegengesetzt zum Weg der anderen Besucher anzusehen und so starten wir am imposanten Eingangstor und arbeiten uns dann zum Bayontempel vor. Es folgen Angkor Thom und Ta Phrom, bevor wir von hinten auf die Hauptattraktion des mehr als 1.000 Quadratkilometer großen Stadtsystems zulaufen: Angkor Wat. Mittendrin ein kleiner Junge, der wahnsinnig gut malen kann und Geschäftssinn hat (seine Bilder hängen bis heute in unserer Küche)
Das Wahrzeichen Kambodschas (es befindet sich auch auf der Flagge des Landes) ist von einem riesigen Wassergraben umgeben. Bevor der Tag zu Ende geht zeigt Soem uns noch einen Geheimweg durch den Dschungel, der zu einem weiteren Tempel führt. Von hier aus kann man wunderbar den Sonneuntergang verfolgen.
Ben Melea
Am nächsten Morgen sammeln mich Soem und unser Fahrer alleine ein. Mein Vater möchte nicht vor Sonnenaufgang starten und so machen wir uns auf den kurzen Weg, um die Sonne mit vielen anderen Menschen über Ankor Wat aufgehen zu sehen. Danach sammeln wir ihn ein und es geht zu Viert weiter in den 1,5 Stunden entfernt gelegenen Tempel Ben Melea. Hier stehen überall Schilder, die vor Minen warnen und so gehen wir vorsichtig und bleiben auf dem Weg. Der Tempel selbst ist so belassen worden, wie er ist. Riesige Bäume holen sich zurück was der Natur gehört und wachsen selbst auf den Mauern in den Himmel.
Auf der Rückfahrt bitten wir Soem am Straßenrand in einem typischen, einheimischen Restaurant anzuhalten, um ganz normal und abseits der anderen Touristen etwas essen zu gehen. Es ist spannend zu sehen, wie die Menschen auf uns reagieren. Sie sind überrascht und neugierig. Als wir nach einem kurzen Tankstop (abgefüllt in Colaflaschen am Straßenrand) wieder in Siem Reap ankommen machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt, bevor es mit dem Flugzeug weiter geht (Vietnam Airlines bietet gute Verbindungen)
Luang Prabang
Nach einem kurzen 40-minütigen Flug landen wir im landesinneren von Laos und besorgen uns schnell ein Visa on Arrival für 40 USD. Früher einmal hieß Laos Lan Xhang - Königreich von einer Million Elefanten - heute sind nur noch einige hundert in freier Wildbahn unterwegs. Per TukTuk kommen wir in die Stadt, nur leider ist die von uns ausgewählte Unterkunft restlos ausgebucht. Während mein Vater wartet, laufe ich im Dunkeln die Straße zum Fluß hinunter. Tatsächlich finde ich schnell Ersatz. Direkt am Mekong liegt das familiäre Kongsaat Guesthouse (35 US Dollar pro Nacht)
Am nächsten Tag erwartet uns ein tolles Frühstück auf der Terasse mit Blick auf den Mekong. Der Sohn der Besitzer liest uns jeden Wunsch von den Augen ab. Wir entschließen uns erstmal für einen kurzen Rundgang durch die Stadt. Luang Prabang ist ein unwirklicher Ort. Neben einer kleinen, französischen Bäckerei im Kolonialstil befindet sich ein goldener buddhistischer Tempel.
Mahout Eco Lodge
Im Zentrum der Stadt finden wir schnell viele Anbieter von Touren. Über die Firma Tiger Trail schaffen wir es am Ende die Mitfahrt zu den schönsten Zielen der Umgebung zu buchen. Verhandeln lohnt sich, da man, wenn man sich mit mehreren Reisenden zusammentut, die Fahrten in einem Minibus schon für wenig Geld bekommen kann. In unserem Fall müssen wir 15 US Dollar zahlen.
Unser erstes Ziel ist die Mahout Eco Lodge, wo wir die Elefanten besuchen wollen, die hier von Freiwilligen gepflegt werden. Die Tiere stammen aus Gefangenschaft und können hier in relativer Freiheit leben. Dort angekommen dürfen wir sie füttern und dann mit einem Elefantenführer - dem sogenanten Mahout - mit reiten. Am Ende baden mein Vater und ich mit den Tieren im Mekong.
Kuang Si Waterfall Park
Eine knappe halbe Stunde von Luang Prabang entfernt liegt der im Dschungel verborgene Wasserfall. Bei Touristen wie bei Einheimischen ist er sehr beliebt weshalb es sich lohnt bereits am frühen Morgen da zu sein. 30 Meter stürzt das Wasser hier durch die dicht bewachsene Landschaft hinunter und sammelt sich danach in einzelnen großen Becken in denen wir natürlich baden und uns über Lianen ins kühle Nass schwingen
Tat Kuang Si Bear Rescue Centre
Im Free The Bears Refuge finden Kragen- und Malaienbären Unterschlupf, die von Fallen verletzt worden sind oder von Menschen in Gefangenschaft gehalten wurden. Die Auffangstation befindet sich im Kuang Si Waterfall Park und man kann hier von Plattformen die Bären beobachten und wenn man möchte das Projekt unterstützen. Die meisten Tiere werden allerdings nicht wieder ausgewildert werden können, da ihr Lebensraum immer weiter zerstört wird.
Stadtzentrum
In Luang Prabang kann man sehr gut entspannen. Wir mieten uns an unserem zweiten Tag Fahrräder und düsen los. Mitten in einem Wohnviertel schließen wir sie an und starten den Aufstieg am Mount Phou Si, dem heiligen Berg der Stadt. Auf dem Weg begegnen wir vielen Mönchen und Buddha-Statuen. Von ganz oben hat man dann einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Mekong.
Die Altstadt gehört zum Unesco - Weltkulturerbe und es lohnt sich viel Zeit für einen entspannten Spaziergang einzuplanen. Hier unsere Highlights:
1. Ein Beer Lao am Mekong trinken und dazu einen Luang Prabang Burger oder Fried Spring Rolls bestellen
2. Im Utopia Café am Fluß auf einem der Liegeplätze mit einem guten Buch entspannen
3. Abends zwischen Lampions über den Nachtmarkt schlendern und nach Herzenslust shoppen
4. Der köngliche Tempel Wat Xieng Thong
5. Es sich mit einer Massage gut gehen lassen
6. Abends von Bar zu Bar ziehen und sich im Licht der Lampions unterhalten
7. Mit dem Fahrrad über die alte Brücke über den Mekong fahren
Hanoi