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14 Tage Camping in Namibia



Kaum ein Land ist so vielfältig wie Namibia! Von den höchsten Dünen der Welt in der Namib Wüste, über den Etosha Nationalpark bis hin zur Küstenstadt Swakopmund. Ob Tierwelt oder Landschaft, auf dieser Selbstfahrertour mit traumhaften Campingplätzen vor spektakulären Kulissen, findet ihr alles was das Travellerherz begehrt.

 

Mahango National Park

Als Selbstfahrer durch Botswana und Namibia, wie funktioniert das? Wie finde ich die Campingplätze? Wo buche ich ein Auto? Gibt es Straßen? Wo kann man Lebensmittel kaufen? Wie hoch sind die Nationalpark-gebühren? Muss ich irgendetwas beachten?

Alle diese Fragen und noch viele mehr haben uns über Wochen beschäftigt. Über ein Reiseforum habe wir dann von Selfdrive4x4 erfahren. Hans Schoelink, unser Ansprechpartner, hat uns eine individuelle Route erstellt, uns alle Fragen beantwortet, die Campsites und das Auto gebucht und war auch immer für uns erreichbar, wenn es Unklarheiten gab. Die gebuchten Campsites und die von Hans über Dropbox zur Verfügung gestellten Unterlagen, wie z.B. ein online Lonely Planet, haben uns super auf die Reise vorbereitet.

An eine Online-Buchung der Unterkünfte oder die Routensuche über Google Maps ist in Ländern wie Botswana und Namibia einfach nicht zu denken, hier wird noch über Karten bzw. GPS Koordinaten navigiert. Und so vertrauten wir auf Hans' Planung und ließen uns überraschen...

Unsere Route durch Namibia


Unsere eigentliche Route startete im Nord-Osten von Botswana an der Grenze zu Sambia, in Kasane. Durch ein ziemlich wildes aber wunderschönes Botswana ging es dann über die Grenze im Nord-Westen von Botswana, in Mohembo. Hier startete unser Namibia-Abenteuer.

Aufgepasst: An der Grenzstation gibt es keine Wechsel- oder Cashautomaten, nehmt genug Botswanische Pula, Namibische Dollar oder Südafrikanische Rand mit.

Denkt daran euch von eurem Autovermieter einen "letter of autorithy", also die Genehmigung, dass ihr das Fahrzeug auch über die Grenze bringen dürft, mitgeben zu lassen.

Ngepi Camp, Bagani

Durch den Sound von Nilpferden geweckt werden und zwischen Krokodilen und Hippos ein Bad nehmen!? So etwas gibts es nur im Ngepi Camp am Ufer der Okavango Flusses. Das liebevoll errichtete Camp bietet Campsites und Baumhäuser direkt am Okavango und eine tolle Atmosphäre mit Bar und Swimmingpool im Fluss. In der näheren Umgebung sind die Popa Fälle und der Mahango National Park. Aber schon das Camp selbst ist eine echte Attraktion und einfach einzigartig.

Roy's Camp, Grootfontein

Das nördlich von Grootfontein gelegene Roys's Rest Camp hat seinen ganz eigenen Charme. Schon fast künstlerisch wirken die von dem Besitzer geschaffenen Bereiche, wie der Pool mit Badewanne oder die in den Mauern eingearbeiteten alten Autos. Ein kleines Wasserloch sowie ein Wanderweg bieten die Möglichkeit, Tiere zu beobachten und sich über die Natur zu informieren.

Namutoni Restcamp, Etosha Nationalpark

Einer der wohl bekanntesten Nationalparks in Namibia ist der 'Etosha Nationalpark'. Hier gibt es auf einem Areal von 22.275 km², 6 Campsites von denen 4 ein nachts beleuchtetes Wasserloch und einige andere Highlights besitzen. Das Namutoni Restcamp liegt im Osten des Schutzgebietes. Auf der Campsite befindet sich das Fort Namutoni, eine ehemalige Polizei- und Militärstation aus der Kolonialzeit, das heute als Besucherzentrum genutzt wird. Als kleines Extra besitzt das Camps einen großen Außenpool und ein Wasserloch an dem man Tag und Nacht die Tiere Namibias beobachten kann.

Halali Restcamp, Etosha Nationalpark

Das Halali Camp liegt mittig, jeweils 70 km von den anderen beiden Hauptcamps Namutoni und Okaukuejo entfternt. „Halali“ kommt aus dem Deutschen und bezeichnet das Ende der Jagd.

In der ansonsten flachen Gegend des Etosha Nationalparks liegt das Camp zwischen einigen der wenigen Hügel. Hier kann man, von einem der Hügel im Camp, das wohl belebteste Wasserloch, das Moringa-Wasserloch beobachten und versuchen die Big 5 (Löwe, Leopard, Nashorn, Büffel und Elefant) zu sichten.

TIPP: Die Steine am Wasserloch können heiß werden. Nehmt euch was zum drauf setzen mit um Verbrennungen am Allerwertesten zu verhindern. Und natürlich Hut, Sonnencreme und ein kaltes Bier ;)

Okaukuejo Restcamp, Etosha Nationalpark

Auch im westlich des Nationalpark gelegenen Okaukuejo Camp findet man ein sehr belebtes Wasserloch. Hier gibt es die Möglichkeit sich direkt am Wasserloch ein Chalet zu mieten und so vom Balkon oder Schlafzimmer aus Tag und Nacht das bunte Treiben zu beobachten. Die günstigere Variante ist natürlich der Campingplatz, von dem man über einen kurzen Fußmarsch das Wasserloch erreicht und auf einen der zahlreich angelegten Sitzbänke den Sonnenuntergang genießen kann. Das Okaukuejo Camp und seine Wasserstelle ist außerdem der besten Orte um das vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashorn zu sichten.

Otjitotongwe, Kamanjab

Die Otjitotongwe Cheetah Guest Farm in Kamanjab ist bekannt für sein “Save the Cheetah” Projekt. Die Farm, mit einigen Campingplätzen, 8 Bungalows und einem Pool zur Abkühlung beherbergt zahme und auch wilde Geparden. Als vor einigen Jahren die Geparden in der Region ein immer größeres Problem für die Farmer wurden, versuchte erst auch die Farmer-Familie Nel ihr Vieh vor den Raubkatzen zu verteidigen. Doch irgendwann wurde Roeleen Nel bewusst, dass die Tiere geschützt werden müssen.

Auf der Cheetah Guest Farm können Gäste den Tieren ganz nah kommen. Die 3 'zahmen' Geparden, die bei der Familie wohnen, wirken wie übergroße, verschmuste Katzen. Aber man darf nicht vergessen, dass diese Tiere auch Zähne und Krallen haben. Wenn die großen Katzen 'nur spielen', kann das für einen Menschen blutig und schmerzhaft werden. Den Tieren so nah zu kommen, sie zu kraulen und bei der Fütterung dabei zu sein ich einfach eine einzigartige Erfahrung.

Auch die wilden Tiere auf der Farm müssen zugefüttert werden, hierzu fahren die Farmer mit den Gästen raus zu den riesigen Gehegen um den schönen Tieren ihre Mahlzeit zu bringen. Hier wird einem noch einmal bewusst, dass diese Tiere auch ganz anders können.

Mowani Camp, Twyfelfontein

Mitten zwischen riesigen roten Felsen, Hitze und Staub in der atemberaubende Landschaften von Damaraland, liegt das Mowani Camp . Hier gibt es die Version Campingplatz, bei der man eine überdachte Kochstelle ein tolles open air Bad, und einen unglaublich klaren Sternenhimmel hat - genau wie bei der Luxusversion des Campings einen Kilometer entfernt.

Uns hat die Basisversion vollkommen gereicht, hier kann man die Geräusche und Gerüche der Natur aufnehmen und ganz im Hier und Jetzt leben.

Ugab Rhino Camp (nie erreicht) 24 Stunden verschollen

Tja was soll ich sagen, manchmal trifft man falsche Entscheidungen, überschätzt sich und landet auf den Boden der Tatsachen oder in der Wildnis ...

Nach einer traumhaften Nacht im Mowani Camp sollte es am nächsten Morgen weiter zum Ugab Rhino Camp gehen. Eine Notiz in unserer Tabelle von Hans machte uns zwar stutzig, aber nach 3 Wochen waren wir uns sicher: wir sind jetzt echte Selbstfahrer. Die Notiz lautete: "Offroad - Schöne Landschaft - Scharfe Felsen beim Start - GPS wichtig".

Als wir dann unsere ersten km gefahren waren, kamen wir vorbei an einer Sehenswürdigkeit Namens 'Organ Pipes', hier gab es einen kleinen Checkpoint an dem uns ein netter Herr in Uniform fragte ob wir sicher seinen jetzt hier weiter in dieses Gebiet fahren zu wollen. Ja klar wollten wir das, wir wollten doch ins Rhino Camp. Doch da kamen wir nie an...

Nur eine halbe Stunde später standen wir an einer Kreuzung, das Schild (ja mitten in der Wildnis stand ein Schild) war leider abgebrochen und unser GPS sagte uns, dass wir hier abbiegen sollten. Zwar sah die Strecke geradeaus etwas besser aus aber wir vertrauten dem Navi. Der Weg wurden immer sandiger und immer wieder redeten wir uns ein, dass es gleich besser werden muss und wir nur noch etwas durchhalten müssen. Pustekuchen!

Und dann war es soweit, wir steckten im Tiefsand fest. Es war noch früh und wir waren guter Hoffnung uns aus eigener Kraft, mit unserer Schaufel und den Matten für die Reifen, aus dieser Situation zu befreien. 2 Stunden, viele Versuche, viel Sand schaufeln bei 35° und nur 15 cm später entschieden wir uns dann unsere Notfallnummer anzurufen. Wir kramten das Satellitentelefon raus und Björn ging einige Meter vom Auto weg, da es hier zwischen den Bergen nicht möglich war ein Signal zu finden. Einige Minuten später kam er wieder und berichtete, dass er Jemanden erreicht hatte, unsere GPS Koordinaten und eine Wegbeschreibung weiter gegeben hatte und dass das zwar teuer werden würde, aber Hilfe schon unterwegs sei und wir in ca. 3 Stunden Jemanden erwarten können.

Wir nahmen es locker und beschäftigten uns mit Spielen und unterhielten uns. 4 Stunden später wurden wir so langsam nervös, noch war Niemand da. Also lief Björn wieder los um zu telefonieren und kam mit nicht so guten Nachrichten wieder. Es war noch Niemand los gefahren, denn es fand sich kein Unternehmen dass seine Leute in so ein abgelegenes Gebiet schicken wollte. Einige Stunden und zahlreiche Telefonate später war das Ergebnis klar: es hatte sich Jemand gefunden und der sucht auch schon nach uns, kann uns aber aus irgendeinem Grund bei den Koordinaten nicht finden. Die Nacht brach herein und wir beschlossen unser Zelt aufzubauen, um uns ein wenig auszuruhen. Die Nacht war kräftezerrend und keiner von uns machte ein Auge zu. Mit den ersten Sonnenstrahlen standen wir auf und versuchten uns wieder an der Kommunikation. Unser 'Retter' hatte auch in der Wildnis geschlafen und war schon wieder unterwegs auf der Suche nach uns. Wir sollten auf den nächstgelegen Berg Ausschau halten und ein Feuer machen damit er uns besser finden kann. Die Stunden vergingen und Björn ging noch einmal los um zu telefonieren - in der Gegend gab es übrigens auch Löwen. Auf der anderen Seite der Leitung hörte er nur noch die Worte: Es gibt ein Problem... und dann kam eine automatische Antwort: "Your airtime has expired".

Schock, was nun? Jetzt können wir Niemanden mehr erreichen! Haben wir genug Wasser? Kommt hier jemals Jemand vorbei? Sollen wir laufen? Was ist mit den wilden Tieren? Schaffen wir das? Finden wir überhaupt den Weg zurück? Björn schaute zu mir rüber, versuchte seine Gedanken zu sammeln und überlegte wie er mir das jetzt erklären soll. Genau in diesem Moment konnten wir von Weitem ein Auto erkennen. Wir waren gerettet! Das Auto hielt neben uns und ein Pfundskerl: wild, riesengroß, bärtig, so eine Art Hagrid von Harry Potter und sein Gefährte stellten sich vor, schnackten kurz mit uns und packten ihr Equipment aus. Ratz Fatz hatten die beiden uns daraus geholt. Wir fühlten uns wieder wie richtige Anfänger aber waren heilfroh dass wir wieder weiter konnten. Um noch so eine Situation zu vermeiden boten die Beiden uns an vorzufahren und uns zur 3 Stunden entfernten Stadt Uis zu geleiten. Baz, das war der richtige Name von Hagrid bot uns an mit zu seiner Unterkunft in Uis dem Brandberg Rest Camp zu kommen und dort einen Kaffee zu trinken und sich in seinem Pool abzukühlen. Doch jetzt lag erst einmal eine Tour der anderen Art vor uns. Wir lernten was es heißt einen 4x4 zu fahren und das Autos klettern können. Die Landschaft war wie vorher von Hans beschrieben, einfach atemberaubend, aber die Strecke, die wir fuhren war mit Sicherheit Keine, die man normalerweise nehmen würde. In Uis angekommen gönnten wir uns erstmal ein kühles Bier. Wir blieben noch kurz, um mit Baz zu quatschen und seinen Storys zu lauschen und fuhren dann weiter zu unserem nächsten Stop - Spitzkoppe.

Spitzkoppe

Der Campingplatz am Fuße der Spitzkoppe bieten einen grandiosen Ausblick über ein nahezu unberührtes Felsgebiet. Dieses am meisten fotografierte Bergmotiv Namibias, die Spitzkoppe (auch manchmal Spitzkuppe genannt) wird aufgrund ihrer markanten Form auch als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet.

Diese trockene, unwirkliche und endlos erscheinende Umgebung der Felsen lädt zum Klettern und Erkunden ein und ist daher auch für Wanderer und Kletterer besonders beliebt. Aber Vorsicht, im Sommer ist das Klettern nahezu unmöglich, da sich die Felsen in der heißen Sonne sehr erhitzen.

Ein anderes sehr beliebtes Fotomotiv in der relativ Flachen Umgebung dieses ca. 700 m aus seiner Umgebung ragenden Inselberges (wobei die Meereshöhe 1728 m beträgt), ist der 'Rock Arch' Felsbogen. Hier sonnen sich über den Tag die sogenannten Klippschliefer, das sind kaninchengroße Tiere, die in felsigen Gebieten Afrikas und Westasiens vorkommen.

Alte Brücke, Swakopmund

Nur ca. 160 km von der heißen und sandigen Umgebung der Spitzkoppe entfernt liegt die eher kühle, fast norddeutsch wirkende Küstenstadt Swakopmund. Und der deutsche Einfluss, der 1892 von deutschen Kolonisten gegründeten Stadt, ist hier auch heute noch unverkennbar. Nicht nur dass viele Läden, Hotels etc. deutsche Namen tragen, auch wird man hier auf deutsch begrüßt und findet einige deutsche Cafés, Restaurants, Buchläden und sogar einen Leuchtturm.

Einen Tagesausflug wert ist mit Sicherheit die Robbenkolonie am Kreuzkap (Cape Cross Seal Reserve). Auf dem flachen und unwirklichen Küstenabschnitt tummeln sich zwischen 80.000 und 100.000 Zwergpelzrobben. Vor allem während der Paarungszeit zwischen September und Dezember ist hier mit enormem Aufkommen dieser, zur Familie der Ohrenrobben gehörenden, Art zu rechnen. Aber diese einzigartigen Tiere bieten nicht nur einen außergewöhnlichen Anblick, eine so große Anzahl an Robben bringt auch gleich einen extremen Geruch und, die riesigen Bullen bei ihren Revierkämpfen, auch eine Menge Lärm mit sich.

Sesriem Campsite, Sesriem (Sossusvlei)

Vom recht kühlen Swakopmund ging es weiter in den Süden Namibias, in die älteste Wüste der Welt. Die Namibwüste ist nicht nur alt, hier befinden sich zwei der landschaftlichen Highlights Namibias: das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne („Vlei“) sowie der Sesriem Canyon.

Das Sossusvlei ist seit 2013 Teil des UNESCO-Welterbes des Namib-Sandmeeres und ist Eines der drei Gebiete des Namib-Naukluft-Parks (neben Naukluft und Namib).

Die orangefarbenen Dünen (die Farbe des Sandes wird durch Eisenoxid hervorgerufen) zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne, zu den höchsten der Welt.

Wer den Sonnenaufgang von einer dieser gigantischen Dünen sehen möchte muss früh aufstehen. Am Morgen, in der Dunkelheit, wenn das Gate der Campsite öffnet, warten die Autos nur darauf loszufahren um noch vor Sonnenaufgang die Dune 45 zu erreichen.

Die Düne verdankt ihren Namen dem Fakt, dass sie 45 Kilometer vom Parkeingang entfernt liegt.

Ca. 4 km vom Camp entfernt fällt der Sesriem Canyon 30 Meter tief in die Erde hinab und bietet einen imposanten Einblick in die Erdgeschichte Namibias. Hier hat vor ungefähr zwei Millionen Jahren, der Tsauchab 80 Kilometer westlich seines Ursprungs, den ca. ein Kilometer langen und bis zu 30 Meter tiefen Sesriem-Canyon in das Sedimentgestein hineingegraben.

Fazit


Was haben wir von der Erfahrung Selbstfahrer durch Namibia mitgenommen?!

Erste Erkenntnis: Deutsche können kein Auto fahren!

Trotzdem muss ich sagen, dass diese Selbstfahrertour (trotz kleinerer Schwierigkeiten) mit dem Zeltdach und Camping in Nationalparks, eine der besten Erfahrungen in meinem Leben war. Einfach mal wieder seinen Sinnen trauen, der Natur lauschen und im Moment leben - "TIA = This is Africa"


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